Der heilige Detektiv

Artikel-Nr.: 978-3-85093-000-9
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Die Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht zählt zu den ältesten kirchlichen Einrichtungen in Tirol, Die im 10. Jahrhundert gegründete Eremitengemeinschaft erhob Papst Innozenz II. im Jahr 1138 zur Benediktinerabtei. Nach der Brandkatastrophe von 1705 übersiedelte der Konvent in das neu errichtete Talkloster in Fiecht. Im Weg, der heute auf den St. Georgenberg führt, scheint sich die Geschichte der Abtei zu spiegeln: Er hat steile Anstiege (den Blütezeiten unter bedeutenden Äbten vergleichbar) und führt immer wieder eben und unauffällig dahin – bisweilen geht es aber auch jäh und tief bergab. Die Abtei hat glückliche Zeiten erlebt, aber auch wirtschaftliche Einbrüche, Katastrophen verschiedener Art, die Dezimierung des Konvents durch Krankheiten und Austritte sowie moralische Verfallserscheinungen, die an die Existenz des Klosters rührten.
„Der heilige Detektiv“ beschäftigt sich mit einem solchen Tief. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand Tirol unter königlich bayrischer Zwangsverwaltung. Der Konvent von Fiecht wurde auf drei Patres auf dem Georgenberg und zwei in Fiecht reduziert. Erst im Jahr 1816 erhielten die Benediktiner in die eigene Verantwortung zurück, was ihnen seit sieben Jahrhunderten gehörte. Die Wiedererrichtung war schwierig, ökonomisch lag die Abtei darnieder, und auch in moralischer Hinsicht erregten die Fiechter Konventualen das Missfallen der kirchlichen und politischen Obrigkeit. Im Jahr 1825 griffen der Bischof von Brixen und der Tiroler Landesfürst ein und unterstellten die Abtei einer „Kommission zur Wiederherstellung der klösterlichen Disziplin und wirtschaftlichen Ordnung“.  Der Zisterziensermönch Florian Grün aus Stams wurde als Kommissär nach Fiecht geschickt. Er verfasste ein Tagebuch, in dem er anschaulich und spannend die Zustände im und rund ums Kloster Fiecht schilderte – darunter durchaus auch solche mit kriminellen Inhalten.

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