Schwaz und die Reformation

Artikel-Nr.: 978-3-85093-382-7
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Hörhager, Peter / Jung, Uli
Schwaz und die Reformation. Martin Luthers Spuren und Einflüsse auf Alltag und Leben in der Silberstadt vor 500 Jahren bis heute.
ISBN: 978-3-85093-382-7

Heuer vor 500 Jahren erhielt der 72 Meter hohe Turm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt seinen kupfernen Helm – ein weithin sichtbares Zeichen für den Schwazer Bergsegen. Erstens wegen der Kupfereindeckung, zweites wegen der Größe und Ausstattung der Kirche selbst. Heuer vor 500 Jahren gab es aber auch ein weltgeschichtliches Ereignis: Am 31. Oktober 1517 veröff entlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel und löste damit gewaltige Umwälzungen in ganz Mitteleuropa aus. Und damit sind wir beim Anlass für diese „Schwazer Kostbarkeit“: Der an und in der Schwazer Kirche sichtbare Bergsegen (sie erhielt ja sogar einen Altar vom berühmten Veit Stoß) und die Reformation sind miteinander verquickt.
Schwaz war zur europäischen Bergbaumetropole aufgestiegen und zählte mehr als 20.000 Einwohner. Das Gros der
Knappen kam aus Ländern, in denen die Lehren des Bergmannssohns Luther auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
Sie waren es also vor allem, die „lutherische“ Gedanken und Schriften ins Tirolische importierten. In Schwaz wiederum
waren unter anderen die Fugger Betreiber des Bergbaus, und sie transferierten – als Bankiers der Päpste – die in Deutschland gesammelten Ablassgelder nach Rom. Auch Hans Sachs, der sich schon früh auf die Seite der Reformation geschlagen hatte, weilte mehrmals in Schwaz. Und aus Schwaz stammen die Frundsberger, deren berühmtester Abkömmling, der allerdings schon in Mindelheim geborene Jörg von Frundsberg, nach Rom zog, „um den Papst zu henken“. Und nicht zu vergessen: Die in Schwaz wirkenden Franziskaner waren in der Gegenreformation ein Bollwerk gegen das Luthertum.

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