Ernst Brandl und das Penicillin V

Artikel-Nr.: 978-3-85093-391-9
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Es war – wie in jedem Lehrbuch nachzulesen ist – Dr. Alexander Fleming,
der das Penicillin entdeckte. Durch Zufall. Bei Studien in seinem Laboratorium
in London bemerkte er, dass eine seiner Bakterienkulturen „verdorben“
beziehungsweise teilweise mit blaugrünem Schimmel bedeckt
war. Dabei stellte er fest, dass sich die von ihm angesetzten Staphylokokken-
Kolonien in einem beträchtlichen Umkreis um den Schimmelwuchs
zersetzt hatten. Das war im Jahre 1928. Wie Fleming bei weiteren Versuchen
entdeckte, hatte die Substanz, die er Penicillin nannte, eine fast
unglaubliche Wirkung: Sie verhinderte die Ausbreitung vieler tödlicher
Keime.
24 Jahre später schlug die Stunde von Dr. Ernst Brandl. Der Schwazer unterrichtete
am 7. Jänner 1952 die Geschäftsleitung der Biochemie Kundl
von seiner Entdeckung des säurestabilen Penicillins. Damit war erstmals
ein Weg gefunden, den Wirkstoff auch als Tablette oder Sirup zu verabreichen.
Am 10. Februar desselben Jahres gelang Brandls Freund und Studienkollegen
Dr. Hans Margreiter die Isolierung der Penicillin V-Säure. Am
22. April 1952 wurden die neue Substanz und ihr Herstellverfahren in
Österreich zum Patent angemeldet. Dank der Entdeckung der zwei Tiroler
entwickelte sich die Biochemie Kundl zu einem Pharmaunternehmen
von Weltgeltung. Sein Vermögen brachte Ernst Brandl, der auch ein feinsinniger
Poet war, in eine Stiftung ein.

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